Solarenergie

Solaranlage auf dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in Wuppertal

Kinder brauchen Sonne

Schülerinnen und Schüler der Städtischen Erich-Fried-Gesamtschule errichteten unter Anleitung der Solarwerkstatt Wuppertal auf dem Dach des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums in Wuppertal-Barmen eine Fotovoltaikanlage. Zusätzlich wurde eine Hinweis- und eine Anzeigetafel in der Eingangshalle der Klinik installiert. Vom 28.08.2001 bis 29.08.2014 hat die Solaranlage 51.126 kWh ins Netz eingespeist und der Umwelt über 38 Tonnen Kohlendioxid erspart.

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Montage beendet: Florian Wülfrath, Dipl.-Ing. Kristian Bisek, Halil Kahraman, Axel Rieck, Marc Günther, Dr. Leitzig (Foto: regen e.V.)

 

Projektbeschreibung

In Zusammenarbeit mit den Architekten Thiede, Messthaler und Klösges (TMK Düsseldorf) errichteten Schülerinnen und Schüler des Technikkurs der Städtischen Erich-Fried-Gesamtschule Wuppertal-Ronsdorf in ihren Sommerferien unter Anleitung der Solarwerkstatt Wuppertal auf dem Dach des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Barmen eine fünf Kilowatt leistende Fotovoltaikanlage, die Strom aus Sonnenlicht erzeugt. imageTM3

Das Team bei der Mittagspause von links nach rechts: Elina Alischewski, Nele Petersen, Dennis Bersau, Janosch Köhler, Michael Stuhlmann von der Erich-Fried-Gesamtschule Wuppertal-Ronsdorf Ausserdem dabei: Thomas Draga, Erich-Fried-Gesamtschule Wuppertal-Ronsdorf, Wolfram Jörges, Solarwerkstatt Wuppertal, Andreas Krutzke, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) Berlin, Kristian Bisek, Klimaschutzverein regen e.V. Wuppertal

Im Rahmen eines Workshop engagierten sich Jugendliche, Bürgerverein und Fachleute gemeinsam für die Idee des Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Die Idee stammt von Herrn Dr. Leitzig, Arzt der Kinderklinik, der zusammen mit dem Klimaschutzverein regen e.V. in Wuppertal dieses Projekt vorangetrieben hat. Die von der Solaranlage jährliche erzeugte Energiemenge von ca. 4.000 Kilowattstunden ist in der Lage, die elektrischen Geräte von ein bis zwei Intensivpflegeplätzen für Frühgeborene zu betreiben (Brutkasten, Herz-Kreislauf-Monitor, Beatmungsgerät usw.). Das Land NRW hat das Projekt mit 5.000 Euro aus dem Förderprogramm für erneuerbare Energien (REN) gefördert. Darüber hinaus wurde die Anlage von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) mit einem Zuschuss von 1.500 Euro gefördert. Den grossen Rest von 25.000 Euro hat der Klimaschutzverein, der auch der Betreiber der Anlage ist, mit einem Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus dem 100.000-Dächer-Programm der Bundesregierung und nicht zuletzt mit Mitteln aus der Vereinskasse finanziert. Möglich wurde das Projekt durch die Klinikverwaltung (ehem. Klinikum Wuppertal GmbH), welche die benötigte Dachfläche unentgeltlich zur Verfügung stellt.

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Die ins Netz eingespeiste Energie wird von den Stadtwerken Wuppertal  mit 0,51 Euro pro Kilowattstunde vergütet. In der Eingangshalle der Kinderklinik wurde eine von den Wuppertaler Stadtwerken gespendete Anzeigetafel installiert, die Kinder über die Leistung der Solaranlage und vermiedene Belastung der Atmosphäre informieren.

Technische Beschreibung

Im Zuge der Neuerrichtung des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Barmen erhält das Gebäude eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von ca. 5 kWp, die einen jährlichen Ertrag von ca. 4000 kWh erbringen kann. Diese Energiemenge ist in der Lage, die elektrischen Geräte von ein bis zwei Intensivpflegeplätzen zu betreiben (Brutkasten, Herz-Kreislauf-Monitor, Beatmungsgerät usw.).

Solaranlage Helios Kinderklinik (2003)

Die Anlage wird auf dem Flachdach aus 40 Solarmodulen a 125 Watt in mehreren Reihen eine Fläche von ca. 150 m² einnehmen, wobei die eigentliche Modulfläche nur ca. 38 m² umfasst. Damit die im Winkel von 35° nach Süden ausgerichteten Module sich nicht gegenseitig verschatten ist ein mindestens dem dreifachen ihrer Höhe entsprechender Abstand zwischen den Reihen erforderlich.

Elektrisch werden die 40 Module in 4 Reihen mit einer mittleren Spannung von 270 VDC und einer Stromstärke von 4,6 ADC. Das entspricht zehn Module in 4 parallelen Reihen. Zwei Netzeinspeisewechselrichter richten diesen Gleichstrom um in eine Wechselspannung von 230 V. Gleichzeitig kontrollieren sie das öffentliche Netz auf Sicherheits- und Einspeisungsrelevante Grössen (Abschaltung, Netzspannung, Netzfrequenz, Netzimpedanz) und halten den Solargenerator (die Solarmodule) ständig im Punkt maximaler Leistung (MPP, Maximum-Power-Point).

Damit die Solarmodule auf dem Dach in ihrer Position bleiben und auch bei den zu erwartenden Windlasten das Dach nicht ungewollt verlassen werden sie auf sogenannte Kieswannen aus 100%ig recyceltem Polyäthylen geschraubt, in welche die, der zu erwartenden Windlast entsprechende, Menge Kies eingefüllt wird.

Die ins Netz eingespeiste Energie wird von einem Zähler der Stadtwerke Wuppertal erfasst, und von diesen mit 0,51 Euro/kWh zzgl. Mehrwertsteuer vergütet. Darüber hinaus wurde die Anlage von den Wuppertaler Stadtwerken mit einem Zuschuss von 1.533 Euro gefördert.

Das Land NRW hat das Projekt mit 5.113 Euro aus dem REN-Programm gefördert. Den grossen Rest von 25.565 Euro hat der Klimaschutzverein regen e.V., der auch der Betreiber der Anlage ist, mit einem Kredit aus dem 100.000-Dächer Programm der Bundesregierung und nicht zuletzt mit Mitteln aus der Vereinskasse finanziert. Die Tilgung des Kredits erfolgt durch den Verkauf der ins Netz eingespeisten Energie.

Ohne Herrn Dr. Leitzig, Kinderarzt ebenda, der sich innerhalb der Klinikverwaltung (Klinikum Wuppertal GmbH) für dieses Projekt eingesetzt hat, und damit erst die Voraussetzungen dafür schuf, dass die Klinikum Wuppertal GmbH in einem langfristigen Vertrag die benötigte Dachfläche unentgeltlich zur Verfügung stellte, wäre das Projekt gar nicht erst zustande gekommen. Danke!

Dank gilt auch den Schülerinnen und Schülern aus dem Technikkurs der Erich-Fried-Gesamtschule, die in den Sommerferien  2001 unter Anleitung ihres Lehrers Dipl.-Ing. Kristian Bisek von der Städtischen Erich-Fried-Gesamtschule Wuppertal-Ronsdorf, von Dipl.-Ing. Wolfram Joerges von der Solarwerkstatt Wuppertal und Herrn Krutzke vom Fachbereich Umwelttechnik der FHTW-Berlin die Fotovoltaikanlage errichtet haben.

In der Eingangshalle der Kinderklinik informiert eine Anzeigetafel über technische Daten der Solaranlage, sowie über den Betriebszustand, Momentanleistung, bisher Eingespeiste Energie und vermiedene CO2-Belastung der Atmosphäre. Diese Tafel wurde von den Wuppertaler Stadtwerken gespendet. Danke!

Die Wechselrichter sind über einen Datenlogger und ein Modem mit dem Telefonnetz verbunden. So werden die Betriebsdaten jederzeit abrufbar, so dass ein möglichst unterbrechungsfreier Betrieb der Anlage sichergestellt werden kann. Auf einer eigenen Website können die aktualisierten Daten jederzeit abgerufen werden.

Kristian Bisek, Klimaschutzverein regen e.V.
Wolfram Jörges, Solarwerkstatt Wuppertal
Wuppertal, Februar 2002

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