Die Verkehrsleistungen nehmen ungebrochen zu. In Deutschland ist der Verkehrssektor zu über 20% am Gesamtausstoß der Treibhausgase beteiligt, Tendenz zunehmend. Die Ziele des Bundesklimaschutzgesetzes sind so nicht zu erreichen, die „Corona-Delle“ ist verpufft. Mehr (Konsum-)Güter auf der Straße, schwerere Pkws und nur wenige mit grünem Strom betankte E-Autos: Der Weg zur Klimaneutralität beim Verkehr ist ohne jede und jeden Einzelnen nicht zu bewältigen. Jeder Kurz- und Mittelstreckenflug ist für die Atmosphäre ungefähr zehnmal schädlicher als die Fahrt mit Reisebussen oder Zügen.
Auch die Elektromobilität wird kein Allheilmittel werden: Verschmutzung mit weiteren Schadstoffen, Feinstaub und Mikroplastik durch Reifenabrieb; Bodenversiegelung, Artensterben schreitet fort und das Auto bremst die Umgestaltungsmöglichkeiten unserer Städte und Straßenräume zu attraktiven Begegnungsräumen aus.
Die Mobilität der Zukunft sieht vielschichtig aus. Kluge Lösungen sind gefragt, vor allem annehmbare Alternativen zum persönlichen Pkw: Verkehr vermeiden, z.B. durch Homeoffice und digitale Lösungen statt Hin- und Herfahren, Verkehrsmittelalternativen klug nutzen und tendenziell weniger weit fahren.
Eine Alternative für immer mehr Menschen in Wuppertal, Deutschland und weltweit ist das Teilen von Autos mit anderen, bekannt als Carsharing. Der Klimaschutzverein hat 1992 Carsharing unter dem Namen stadtauto mit Standorten in Wuppertal, Solingen und Wülfrath eingeführt und 1998 in professionelle Hände der WSW Wuppertaler Stadtwerke übergeben. Bereits im Jahr 2000 wuchs unter dem Namen Carriba die Zahl der Autoteilenden auf über 1000. Viele von ihnen haben zum Beispiel auf den Zweitwagen im Haushalt verzichten können. Seit 2010 ist in Wuppertal die im In- und benachbartem Ausland tätige Carsharing-Organisation cambio mit Hauptsitz in Köln präsent. Im Tal werden inzwischen an über 30 Orten cambio-Fahrzeuge unterschiedlichster Art für kurze, aber auch längere Fahrten preisgünstig angeboten. Der „Re-Start“ im Stadtbezirk Cronenberg mit vier Fahrzeugen an zwei zentralen Standorten ist für 2025 fest vorgesehen.